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Implementierungsstrategien des VpsyB e.V. zur Professionalisierung und Entstigmatisierung praktizierender psychologischer Berater außerhalb der Heilkunde in Deutschland

Von Sandra Neumayr, Präsidentin des Verbandes für psychologische Beratung (VpsyB e.V.)

Diese Analyse konzentriert sich auf die ausgearbeiteten Maßnahmen des Verbands Psychologischer Berater (VpsyB e.V.), um eine umfassende Professionalisierung und konsequente Entstigmatisierung der praktizierenden psychologischen Berater außerhalb der Heilkunde in Deutschland zu initiieren und aufrechtzuerhalten. Es werden insbesondere Initiativen diskutiert, die darauf abzielen, die Berufsidentität zu stärken, die Kompetenzstandards zu harmonisieren und eine umfassende gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen. Durch eine multidimensionale Herangehensweise, die die Förderung strenger Bildungsprogramme, die Intensivierung des legislativen Advocacy und die Förderung einer positiven öffentlichen Wahrnehmung umfasst, beabsichtigt dieses Paper, eine kohärente Strategie für die nachhaltige Aufwertung und Emanzipation des Berufsbildes zu präsentieren.

Der Disput um die Anerkennung und Professionalisierung psychologischer Berater außerhalb der Heilkunde in Deutschland hat eine zentrale Debatte im Bereich der mentalen Gesundheitsdienstleistungen ausgelöst. Der VpsyB e.V. steht vor der Herausforderung, angemessene Strategien zu entwickeln, die nicht nur eine interne Professionalisierung, sondern auch eine gesellschaftliche Neupositionierung des Berufsbildes fördern.

Förderung einer homogenen Bildungsbasis

• Entwicklung eines standardisierten Curriculums
Die Erarbeitung und Implementierung eines einheitlichen Ausbildungscurriculums, das theoretische Grundlagen, methodische Kompetenzen und ethische Prinzipien umfasst, ist von entscheidender Bedeutung. Es erfordert eine enge Zusammenarbeit mit Weiterbildungsträgern.

• Zertifizierung und Rezertifizierung
Die institutionelle Zertifizierung psychologischer Berater durch den VpsyB e.V., einschließlich regelmäßiger Rezertifizierungen, ist notwendig, um eine kontinuierliche Qualitätskontrolle und -sicherung professioneller Expertise zu gewährleisten.

• Fortbildung für psychologische Berater
Die Einführung von Fortbildungsmaßnahmen für psychologische Berater, wie beispielsweise Gruppen im Rahmen der Balint-Methode oder Einzelsupervision, fördert die kontinuierliche Weiterentwicklung und Reflexion der eigenen beruflichen Praxis. Dies führt zu professioneller Anerkennung und einer Vertiefung der Kompetenzen.

Legislative Advocacy und normative Rahmensetzung

• Aktive Einflussnahme
Der VpsyB e.V. muss eine proaktive Rolle in der gesetzgebenden Landschaft einnehmen und sich für rechtliche Rahmenbedingungen einsetzen, die eine klare Abgrenzung zwischen heilkundlichen und nicht-heilkundlichen psychologischen Tätigkeiten ermöglichen.

• Ethischer Kodex
Die Implementierung des umfassenden ethischen Kodex diente bereits der Stärkung des professionellen Selbstverständnisses und dem Aufbau von öffentlichem Vertrauen. Ein solcher Kodex definiert ethische Richtlinien und Verhaltensstandards für psychologische Berater.

• Qualitätskodex
Die Etablierung eines Qualitätskodex für psychologische Berater, der Kriterien für die Qualitätssicherung und -kontrolle festlegt, ist von großer Bedeutung. Dieser Kodex ermöglicht eine einheitliche Bewertung und Gewährleistung hoher Standards in der Beratungspraxis.

Entstigmatisierung und öffentliche Bewusstseinsbildung

• Aufklärungs- und Informationskampagnen
Gezielte Informationsarbeit soll die Öffentlichkeit über die Rolle, den Wert und die Bedeutung psychologischer Beratung außerhalb der Heilkunde aufklären. Dies beinhaltet die Nutzung traditioneller und digitaler Medien, um eine breite Sensibilisierung und Aufklärung zu erreichen.

• Stärkung des interprofessionellen Austauschs
Die Förderung eines regelmäßigen Dialogs zwischen psychologischen Beratern und angrenzenden Berufsgruppen (z.B. Ärzten, Psychotherapeuten) zielt darauf ab, Missverständnisse abzubauen und die Zusammenarbeit zu stärken. Durch den Austausch von Fachwissen und gemeinsame Projekte kann das Verständnis für die jeweiligen Tätigkeitsbereiche verbessert werden.

Fazit
Die Notwendigkeit, das Berufsprofil psychologischer Berater außerhalb der Heilkunde in Deutschland zu professionalisieren und den Stellenwert in der Gesellschaft zu entstigmatisieren, ist unbestritten. Der VpsyB e.V. spielt dabei eine zentrale Rolle und muss multidimensionale Strategien implementieren, um Bildungsstandards zu harmonisieren, eine aktive gesetzgebende Rolle einzunehmen und effektive Aufklärungsarbeit zu leisten. Eine solche Politik verspricht, das Berufsbild psychologischer Berater nicht nur zu professionalisieren, sondern auch gesellschaftlich aufzuwerten und zu entstigmatisieren.