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Am Aschermittwoch ist alles vorbei ….  Aber es beginnt ja bekanntlich die Fastenzeit! Fasten muss ja nicht immer etwas für den Körper sein. Wie wäre es denn mit Detox für die Seele? Ab heute liefern wir 5 Tage lang Tipps für Souldetox – Viel Spass, vielleicht ist auch etwas für Sie dabei

Tag 5 : Reflektieren Sie doch mal..

Ist Ihr Terminkalender auch prall gefüllt? Fühlen Sie sich des Öfteren fremdbestimmt? Haben Sie das Gefühl Sie funktionieren nur und in Ihrem Leben gibt es kaum noch Zeit für sich selbst?  Stellen Sie sich doch in einer ruhigen Minute mal die Frage wann Sie Zeit für sich haben….

Auch wenn unser aller Alltag von unzähligen Verpflichtungen, die selbstverständlich zumeist erfüllt werden müssen, geprägt ist – eins ist klar:  Momente zum Innehalten und zur Selbstreflektion kommen nur vor, wenn man sie selbst bewusst schafft.

Durch Selbstreflektion können Sie in Ihrem Leben Raum für sich selbst schaffen

Früher waren diese Momente selbstverständlicher Teil des Alltags. Die ganze Familie hat gemeinsam einmal am Tag gegessen und es gab Raum zum bewussten Austausch. Vielleicht gab es auch ein Tischgebet, mit dem man die Dankbarkeit für sein Essen zum Ausdruck bringen konnte. Mehr als 2 Wochen Urlaub am Stück waren selbstverständlich und am Sonntag hat man einfach mal zu Hause entspannt und die Seele baumeln lassen. Heutzutage sieht es oftmals ganz anders aus – jedes Familienmitglied kommt zu einer anderen Uhrzeit nach Hause. Oft wird das Essen vor dem Fernseher oder in Begleitung des Handys geschlungen statt bewusst genossen. Die Wochenenden sind durchgeplant mit terminlichen Verpflichtungen und dann muss man ja auch noch ins Fitnessstudio, zum Literaturkreis, zum Vereinstreff und zum Kaffeetrinken mit den Nachbarn. Einfach mal nichts tun? Absolute Zeitverschwendung. 3 Wochen Urlaub am Stück? Ein No Go ! Lieber 3x im Jahr je eine Woche, dann hat man mehr davon. …….

Gerade hier können Phasen der Selbstreflexion Klarheit darüber schaffen, ob Sie selbst all diese Aktivitäten wirklich so möchten oder vielleicht doch etwas ganz anderes. Sobald Ihnen selbst bewusst ist, was Sie wirklich möchten, ergeben sich plötzlich Freiräume im Kalender, die Sie vorher gar nicht wahrgenommen haben.  Wenn Sie sich wirklich bewusst Zeit zur Selbstreflektion nehmen und erkennen was Ihnen wirklich wichtig ist, finden Sie auch die Kraft, auch mal Nein zu sagen.

Selbstreflektion ermöglicht, den Fokus bewusst auf positive Dinge zu legen
Es geht hier nicht um positives Denken, denn schlechte Gedanken gehören ebenso zum Leben dazu und brauchen ihren Platz. Doch heute sind wir alle heutzutage nicht von so viel Negativität umgeben, dass uns das Positive erst auffällt, wenn wir es uns wirklich in Ruhe bewusst machen? Schlagen Sie mal die Zeitung auf – gefühlte 90 % der Inhalte sind negativ. Mittlerweile erreichen uns doch nahezu ausschließlich Schreckensmeldungen aus der ganzen Welt…….

Wie wir heute wissen ist der Mensch ist das einzige Lebewesen, das seine Aufmerksamkeit steuern kann. Wenn Sie allerdings nicht wissen, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit lenken möchten, dann landet irgendwas in Ihrer Wahrnehmung. Zumeist sind das jedoch nicht immer unbedingt Dinge, die Sie glücklich machen und Ihnen Freude bereiten. 
Selbstreflexion ermöglicht es Ihnen, den Fokus bewusst auf positive Dinge zu lenken.

Durch Selbstreflektion können Sie Fremdbestimmung reduzieren
In vielen Bereichen unseres Lebens lernten wir schon früh, fremdbestimmt zu reagieren. In der Schulzeit sagte der Lehrer, was ansteht, im Verein war es der Trainer, zu Hause die Eltern und bei später im Job der Chef. Ist ihnen jedoch bewusst, dass auch ein überfüllter Terminkalender ist eine Form der Fremdbestimmung darstellt?  Wie oft haben Sie schon zusätzliche Termine auch in der Freizeit da rein gequetscht, wo noch Platz war, und nicht da, wo man es für Sie gepasst hätte? 
In der Kindheit konnten zumindest die älteren von uns in der Freizeit noch öfter selbst bestimmen, was wir tun wollten. Denn Kindern wurde kein vorgefertigtes Freizeitangebot vorgelegt. Viele Kinder gingen seinerzeit einfach raus und haben dort hat man das gemacht, wozu sie gerade Lust hatten.

Oftmals (ver) lernen wir selbst zu bestimmen, was ansteht und wo es langgeht, doch ohne ein gewisses vernünftiges Maß an Selbstbestimmung gibt es keine wirkliche Zufriedenheit… 
Wenn Sie jedoch regelmäßig über Ihren Tag reflektieren und herausfinden, was Ihnen guttut und was nicht, dann sind Sie in der Lage aktiv und selbstbestimmt dafür sorgen, mehr von den guten Dingen in Ihren Alltag zu holen

Beginnen Sie doch einfach Selbstreflektion in Ihr Leben zu integrieren! 

  • Planen Sie feste Zeiten ein:
    Anfangs ist es sicher sinnvoll, einen festen Termin dafür zu reservieren – denn sonst geht die Selbstreflexion immer wiederum Alltag unter. 
  • Schaffen Sie eine klare Struktur zur Selbstreflektion: 
    Die Herangehensweise über sich selbst zu reflektieren ist natürlich individuell. Hilfreich könnte es sein, sich anfangs immer die gleichen Fragen zu stellen umso eine Entwicklung erkennen zu können. oder aber Sie reflektieren einfach über das, was ihnen gerade in den Sinn kommt.
  • Halten Sie Ihre Gedanken schriftlich fest: Dafür eignet sich ein kleines Tagebuch. Einerseits kommt mehr im Bewusstsein an, wenn man schreibt. Andererseits ist es eine wahre Freude, die Summe an Erkenntnissen nach einer Zeit zu lesen.
  • Halten mindestens ein Monat diszipliniert durch!
    Diverse Studien zeigen, dass es ungefähr 21 Tage dauert, neue Gewohnheiten in unserem Alltag zu etablieren. Höchstwahrscheinlich vergessen Sie zu Beginn Ihre Reflektionszeit ab und an oder lassen diese bewusst ausfallen. Vielleicht nervt dieses tägliche Ritual auch einmal, da Ihnen die Routine fehlt. Wenn diese Routine jedoch dann einsetzt, kommen Sie bestimmt richtig in Fluss. 

Tag 4 : Weniger Lärm und Reize, mehr bewusste Momente der Stille 

Ist Ihnen eigentlich bewusst, welchen Reizen und welchem permanenten Geräuschpegel Sie tagtäglich ausgesetzt sind? Stimmen, Maschinengeräusche, Verkehrslärm und immer ist irgendein Geräusch im Hintergrund, sei es der Computer, der Fernseher, das Radio, ein Player oder was auch immer: Es klickt, brummt, summt, klingelt, läutet, …
Stündlich schauen die meisten von uns mehrmals aufs Handy. Ständig sind wir umgeben von Reizen und schwimmen in Informationsflut des digitalen Zeitalters. …..
Versuchen Sie doch einmal für einen kurzen Moment innezuhalten:

Was hören Sie? Welche Geräusche, Klänge und Töne in Ihrer unmittelbaren Nähe nehmen Sie wahr, welche in der Ferne? Welches davon ist das lauteste, das präsenteste, welches das leiseste?

Vermutlich sind Sie verblüfft, wie viele Geräusche auch noch in einer scheinbar leisen Umgebung noch hörbar sind….

Je lauter die Welt, desto größer ist bei vielen von uns die Sehnsucht nach Stille
Geht es Ihnen auch so? Je geräuschintensiver und hektischer die Welt um Sie herum ist, desto größer ist Ihr Bedürfnis nach Stille und Ruhe.

Jedoch ist Stille nicht zwingend Geräuschlosigkeit. Und genauer betrachtet gibt es vollkommene Stille gibt es ohnehin nicht, denn selbst unser eigener Atem erzeugt ein Laut.
Um in der Stille zur Ruhe zu kommen, wieder zu sich selbst zu finden und die eigenen Akkus aufzuladen geht es primär um Momente, in denen die Geräuschquellen um Sie herum  und die damit verbundenen akustischen Reize so weit wie möglich bewusst reduziert werden.

Warum? Dazu im Folgenden drei Gründe, die überzeugen sollten.

Dass regelmäßige Zeiten der Stille für das Gehirn und unsere Seele so wichtig sind und das Wohlbefinde stärken, wurde unter anderem auch von der Hirnforschung bestätigt.
Aber warum sind Zeiten der Stille so wichtig für uns?
Stille hilft gegen Stress und Überforderung
Jede Form von Lärm, also individuell störende Geräusche, erzeugt in uns Stress. Je häufiger wir Lärm ausgesetzt sind, desto stärker ist unsere Stressbelastung mit allen damit verbundenen möglichen gesundheitlichen Auswirkungen.
Regelmäßige Phasen der Stille können genau dieser Stressbelastung entgegenwirken. Aktuellen Studie zufolge wirken sich bereits zwei stille Minuten positiv auf den Blutdruck aus und sind sogar effektiver als das Lauschen von Entspannungsmusik.

Also Detox für die Seele:

Schalten Sie für ein paar Minuten alle Geräuschquellen aus und gönnen Sie sich täglich mindestens fünf Minuten der Stille.

Stille unterstützt die Regeneration und lädt Ihre Akkus wieder auf
Alles um uns kostet mentale Energie – stete News, Ihr Job, die steten Herausforderungen des Alltags, die dauerhafte Reizüberflutung. In der Folge nimmt unsere Konzentrationsfähigkeit ab, wir leiden irgendwann unter Ermüdungserscheinungen und schlimmstenfalls dann unter geistiger Erschöpfung.

Also Detox für die Seele:
Um Ihren mentalen Akku wieder aufzuladen, suchen Sie doch regelmäßig einen ruhigen Platz auf, ziehen Sie sich bewusst zurück, schließen Sie die Augen und entfliehen Sie so zumindest für ein paar Minuten der dauernden Geräuschkulisse und Reizüberflutung.

Bewusste Phasen der Stille fördern Ihre Kreativität
Es liegt auf der Hand, dass dauerhafte Anspannung, Stress, Lärm und stete Reizüberflutung alles andere als förderlich für unsere Kreativität sind. Dagegen fördert jedoch ein entschleunigter Hirnrhythmus unseren Kreativitätsprozess.

Also Detox für die Seele:
Wann immer Sie auf der Suche nach Kreativität, einer Idee oder auch einer Lösung für ein Problem sind, suchen Sie bewusst die Stille.

 

Tag 3 : Gelassenheit statt steter Aufregung

Schluss mit Panik, Schockstarre, fahrigen Reaktionen und überstürzten Kurzschlusshandlungen! Statt stetem, teilweise unnötigen Psychostress wäre es doch sicher sinnvoll, sich etwas in Gelassenheit zu üben…

Aber was ist Gelassenheit? Gelassenheit bedeutet, in sich zu ruhen und Dinge, die man nicht ändern kann, ohne unnötige Aufregung zu akzeptieren…. Bedauerlicherweise sieht unser aller Alltag zumeist ganz anders aus, denn wir machen uns Sorgen, werden schnell wütend oder aber wir fühlen uns gestresst und dauerhaft angespannt. 
Das jedoch ist weder zuträglich für unsere psychische Gesundheit und auch für den Körper ist es alles andere gut.
Denn einerseits benötigen wir viel Kraft und Energie für diese „Ausbrüche“ und gleichzeitig schränken sie uns in unserer Handlungsfähigkeit ein. Wenn Sie richtig aufgeregt sind, sind Sie eigentlich zu besonnenem Handeln gar nicht mehr fähig und landen dann schnell in einer lähmenden Ohnmacht. 
Mehr Gelassenheit könnte dieses das Problem sicher lösen, doch Gelassenheit erscheint in stressigen Situationen meist in unerreichbarer Ferne. Dennoch gibt es immer wieder Menschen, die sich kaum aus der Ruhe bringen lassen, scheinen und die den Eindruck erwecken, allen Widrigkeiten mit einem Lächeln im Gesicht zu begegnen…

Wie funktioniert das?

Die Erkenntnis, dass oftmals Aufregung eher kontraproduktiv ist, ist die Grundlage für Gelassenheit- denn sind wir ehrlich, zumeist lohnt sich die Aufregung wirklich nicht!
Dinge, die bereits passiert sind, können wir auch durch die größte Aufgeregtheit nicht ungeschehen machen.
Und was vielleicht in der Zukunft passieren könnte, können wir durch inneren Aufruhr sicher erst recht nicht positiv beeinflussen.
Das einzige, was sich durch die Aufregung wirklich ändert, ist unsere Stimmung und vermutlich die unserer Umgebung.
Wenn wir jedoch statt panisch wohlüberlegt und besonnen reagieren, haben wir hingegen viel mehr Möglichkeiten. Denn dann sind wir in der Lage, klar über unsere nächsten Aktionen nachdenken und gezielt die notwendigen Schritte einzuleiten. Hinzu kommt, dass es uns selbst psychisch und physisch besser geht
Versuchen Sie doch in den nächsten Wochen sich diese simple Realität zu verinnerlichen, damit Sie bewusst an Ihrer Gelassenheit arbeiten können und in manchen Momenten die Panik – Notbremse zu ziehen.

Erlernen Sie Entspannungstechniken
Je höher Ihr Stresspegel ist, umso schwieriger ist es für Sie, in belastenden Situationen gelassen zu bleiben. Deshalb ist eine wichtige Maßnahme ist persönliche die Stressreduktion.

Halten Sie im richtigen Moment kurz inne
Wenn Sie bemerken, dass Sie aus der Fassung geraten könnten, halten Sie bewusst für einen kurzen Moment inne. Egal zu welcher Reaktion Sie sich dann bewusst entschließen: Nehmen Sie sich einen Augenblick aus der Situation uns atmen tief durch, entspannen Sie bewusst Ihre Schultermuskulatur, denn gerade dieser Muskelbereich ist bei Stress und Anspannung zumeist sehr verkrampft. Dann zählen Sie in Gedanken bis zehn. Zumeist ist so der erste Impuls, aus der Fassung zu geraten schon verflogen und Sie haben die Möglichkeit, überlegt und gelassen mit der Situation umgehen.

Üben Sie Gelassenheit regelmäßig bei kleinen Themen
Selbstverständlich ist gelassen zu reagieren, besonders herausfordernd, wenn uns eine Angelegenheit sehr wichtig ist oder uns ganz besonders persönlich betrifft. Um irgendwann auch diese Angelegenheiten mit innerer Ruhe zu meistern, brauchen Sie einfach Übung. Diese Übung könnte darin bestehen, die täglichen kleinen Ärgernisse zur Herausforderung zu machen. Versuchen Sie gelassen zu bleiben, wenn ein Kollege seine schlechte Laune an Ihnen auszulassen scheint, wenn Ihr Partner mal wieder schlecht gelaunt ist oder auch wenn der Vordermann im Verkehr in der Schneckentempo über die Fahrbahn kriecht. Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass Aufregung die Situation lediglich verschlimmert! Je häufiger Sie Gelassenheit in kleineren Situationen trainieren, umso leichter fällt es Ihnen dann auch bei wirklich belastenden Themen, die Ruhe zu bewahren.

Sorgen Sie für kleine Pausen
Wie bereits erwähnt ist ein hoher Stresspegel tödlich für Ruhe und Gelassenheit. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Sie neben all den täglichen To dos auch genügend kurze Pausen bekommen. Das betrifft eine erholsame Nachtruhe ebenso wie regelmäßige Erholungspausen am Tag.

Wahren sie Ihre persönlichen Grenzen
Ganz besonders schwierig ist Gelassenheit dann, wenn Ihre persönlichen Grenzen, bewusst oder unbewusst, überschritten werden. Wenn jemand Sie nicht respektiert, Ihnen zu nahekommt, einfach über Ihre Zeit verfügt, Sie überfordert oder Ihre Bedürfnisse ignoriert, dann kann es natürlich schnell passieren, dass Sie heftig aus der Fassung geraten. Allerdings wäre es sicher sinnvoll, schon viel früher reagieren, und dann in Ruhe. Machen Sie Ihrem Gegenüber Ihre Grenzen beizeiten klar, noch bevor sie überschritten sind.

Überprüfen Sie stets Ihre Wahrnehmung
Immer, wenn wir uns aufregen, erscheint die aktuelle Situation zunächst furchtbar. Was wir allerdings im Stress regelmäßig vergessen ist, dass wir in belastenden Situationen zum Dramatisieren neigen. Wir nehmen Möglichkeiten als Fakten hin und empfinden eigentlich harmlose Dinge plötzlich als unendlich schlimm. Deshalb: nehmen Sie sich kurz aus der Situation und fragen Sie sich: Ist es wirklich so….

Tag 2 : Verstehen statt Verurteilen

Wenn wir ehrlich sind, urteilen wir alle sehr oft über andere Menschen, manchmal lehnen wir sie ab, wir reagieren ironisch, machen uns über andere lustig. ……
Aber sind denn die „Anderen“ immer so enttäuschend? Oder sind wir selbst zu oft „enttäuschbar“?
Sicher ist beides richtig. Wenn wir aber wirklich ehrlich sind, sind die Anderen weder so großartig noch so mies, wie wir selbst das häufig annehmen.
Werden sie selbst zu oft enttäuscht, so kann es auch daran liegen, dass Sie zu viel von ihnen erwarten Denn zu einer Enttäuschung gehören immer zwei Seiten – die individuellen Erwartungen erklären die Enttäuschung meist genauso gut wie das Verhalten des Anderen.

Auch machen wir uns viel zu selten bewusst, dass die Verurteilung dessen, was andere tun oder sind, immer aus der eigenen Erfahrung heraus entsteht. Denn in der Regel können wir bei anderen nur das wahrnehmen, was wir zu sehen gelernt haben. Unser Egoismus lehrt uns, den Egoismus der anderen zu sehen. Mal auf eine angemessene Art und Weise, mal verstärkt. Im schlimmsten Fall bilden wir uns nur ein, dass etwas da ist: das nennt man Projektion. Das bedeutet, wir schreiben anderen eine Eigenschaft oder Verhaltensweise zu, die aber eigentlich wir selbst haben.

Wenn wir also ehrlich sind, sehen die Welt also durch die Brille unserer persönlichen Defizite und Schwierigkeiten.

Dies trifft auch auf die Details zu, die wir in unserem Umfeld wahrnehmen oder die uns auffallen. Sie kennen das bestimmt: Sie kaufen sich ein neues Fahrrad und plötzlich sehen Sie überall dieses Modell auf der Straße. So nimmt auch ein Rassist wird verstärkt die Meldungen über die kriminellen Taten der Ausländer wahr, ein Anarchist das Fehlverhalten der Polizei, usw.

Deshalb halten sich leider auch rassistische Vorurteile oder sexistische Stereotypen so hartnäckig.

Wollen Sie selbst Ihre Vorurteile bekämpfen, braucht es natürlich etwas Bemühung. Allerdings ist es leichter als bereits gefasste Urteile zu revidieren, von Anfang an nicht voreilig zu urteilen. Denn das Urteil, welches Sie sich über eine Person bilden, setzt sich für lange Zeit hartnäckig in Ihrem Kopf fest, selbst wenn es später widerlegt wird. 

Was tun, um nicht vorschnell zu urteilen?

  • Üben Sie sich in Beobachtung und Akzeptanz und versuchen Sie, das Handeln Ihrer Mitmenschen zu verstehen! Beobachten Sie, was um Sie herum passiert und akzeptiere erst einmal alles so, wie es ist – bevor Sie urteilen! Vielleicht hat der wortkarge Kollege ein belastendes Beziehungsproblem, die Schnecke vor Ihnen auf der Straße einfach Angst schneller zu fahren, weil Sie in einen Unfall verwickelt war, die unkonzentrierte Freundin Kreislaufprobleme….
  • Gehen Sie gedanklich vom Allgemeinen zum Spezifischen: Üben Sie sich darin, Ihr Urteil aufzusplittern und abzuwägen. Was gefällt Ihnen an dieser Person, was läuft gut und was nicht? Was sind die Pros und Kontras?
  • Überwinden Sie die Versuchung, die Person zu verurteilen.
    Nehmen Sie keinen absoluten Standpunkt ein wie beispielsweise „Sie ist so.“, sondern einen punktuellen „in der Situation benimmt sie sich so.“.
    Statt zu verurteilen „Sie ist pedantisch.“ Seien Sie verständnisvoll und sachlich „Wenn sie sich so verhält ist, dann weil ihr das hilft oder etwas bringt….
    Statt einfach zu grollen, suchen Sie das Gespräch

Tag 1 : Verzichten Sie auf Frust – sind Sie doch einfach mal dankbar

Wann waren Sie das letzte Mal nur dankbar?
Für Ihre Partnerschaft, Ihre Familie und Freunde, Ihre Gesundheit, Ihren Job, Ihre schöne Wohnung oder die Natur?
Und wann waren Sie frustig, und haben   von morgens bis abends gemeckert – über Ihren nervigen Partner, die stressigen Familie, das Wetter, nervige Kollegen, den Staat, die Regierung?
Sicher – Gründe finden Sie gewiss für beides…doch, wenn Sie sich zukünftig für Dankbarkeit anstelle des ewigen Meckerns entscheiden, fördern Sie dadurch nicht nur Ihr eigenes Glück, sondern auch langfristig positive zwischenmenschliche Beziehungen, Ihre Gesundheit sowie Ihren beruflichen Erfolg.

Dankbarkeit ist selbstverständlich kein Muss. Sie sollten sich keinesfalls   zu mehr Dank verpflichtet fühlen. 
Allerdings könnten Sie jedoch in dem Gefühl der Dankbarkeit die Chance und die Möglichkeit sehen, eine grundsätzlich positive Grundeinstellung zur Welt zu entwickeln.
Wir alle halten im Alltag so viele Dinge für selbstverständlich und streben nach immer mehr Dingen. Dabei wäre es sicher von Vorteil ab und an mal kurz inne zu halten und sich auf das besinnen, was wir alles haben und dafür dankbar sein.

Wenn Sie sich häufig negativen Emotionen hingeben, wird es Sie vermutlich nicht weiterbringen, ab und zu daran zu denken, für etwas dankbar zu sein. Das wird Ihre Laune vielleicht für kurze Zeit verbessern, jedoch nicht zu einem langfristigen Wohlbefinden führen. Lernen Sie, sich bewusst auf die schönen Dinge im Leben fokussieren. Denn sie sind es doch, die unser Leben so lebenswert machen.

Das bedeutet nicht, dass Sie ab sofort alle anderen Gefühle unterdrücken sollten. Denn auch wenn Dankbarkeit als Persönlichkeitszug zu einem erheblich positiveren Lebensgefühl führt, sind andere Emotionen wie Zorn und Wut nichts Verachtendes oder zu Vermeidendem. All diese Emotionen gehören ebenso zum Menschsein wie Trauer und das Gefühl des Glücks. Den eigenen Fokus auf Dankbarkeit zu richten bedeutet nicht, nie wieder wütend, entmutigt oder einsam zu sein. Es bedeutet lediglich, sich nicht auf Dauer von negativen Gefühlen einnehmen zu lassen. 
Insbesondere diese „immaterielle Dankbarkeit“ ist ein Ausdruck eines positiven Lebensgefühls. Es handelt sich um eine Art „innere Haltung“ gegenüber den Mitmenschen, der persönlichen sowie beruflichen Situation sowie dem Leben im Allgemeinen. Sie ist weder an Bedingungen geknüpft noch an materielle Zuwendungen….

Die Dankbarkeit spielt übrigens genau aus diesem Grund sowohl in der psychologischen Forschung als auch in diversen Weltreligionen eine fundamentale Rolle, gilt sie gemeinhin als „erstrebenswerte Lebenseinstellung“.